Historie

  1. Juli 1961: Bisher letztes großes Heimatfest mit den „Pfälzern vom Niederrhein“, in einem

Zelt, neben der Turnhalle, in Rheinböllen. Die Sonne brennt vom Himmel, und im Zelt ist eine fast unerträgliche Hitze. Besonders zu schaffen macht die Hitze einer kleinen Gruppe von Laienspielern, die da in einer Ecke des Zeltes stehen, die man nicht einsehen kann und auf ihren Auftritt warten. Luise Lauff, Wiltrud Daniel, Ulrike Wagner, Herbert Bondkowsky, Gerhard und Manfred Plenz, Arno Lang, Heinz Baumgarten, Toni Ketzer, Helmut Christmann. Sie haben ein speziell für diesen Tag von Karl Windhäuser geschriebenes Theaterstück, mit dem Titel „AN DEN WASSERN ZU BABEL“ in wochenlangen abendlichen, manchmal auch nächtlichen Proben eingeübt. Es handelt sich um die Auswanderung der Hunsrücker, die eigentlich nach Amerika wollten, vor rund 250 Jahren, die aber in der Gocher Heide „hängengeblieben“ sind. Regisseur, Spielleiter, Techniker, Maskenbildner, Spieler, kurz: alles in einem, Herbert Bondkowsky, muss nur noch seine Spieler zurechtmachen. Für die Rolle eines verletzten holländischen Deserteurs, der erhebliche Wunden hat, hat er aus der Metzgerei in einem Fläschchen frisches Rinderblut (BSE war damals noch ein Fremdwort) mitgebracht, das er dem Darsteller, Manfred Plenz, nun über sein zerfetztes Hemd gießt, auch Manfreds Kopf wird noch mit Blut präpariert.

Nun sieht er täuschend echt aus.
Aber wir hatten alle nicht mit der Hitze gerechnet. Noch nie hat uns ein Mitspieler so gestunken, wie der holländische Deserteur am 1. Juli 1961 !

Am 10. Juli 1961 wurden Zwillinge geboren. Vater war Arno Lang, einer unserer Spieler aus „Den Wassern zu Babel“. Und da sich das Ensemble sowieso noch mal treffen wollte, war klar, dass „einer ausgegeben“ werden musste. So kam man in der Wohnung Bahnhofstraße 29 zusammen und feierte. Alle waren in bester Laune, und der Theatererfolg war noch nicht vergessen, wurde in der Erinnerung euphorisch noch größer gemacht, bis man auf die Idee kam, eine feste Theatergruppe zu gründen.
Nun, und so geschah es dann, dass an einem Donnerstag, dem 13. Juli 1961, um 22.05 Uhr acht Leute ein eiligst gemaltes „Dokument“ unterzeichneten, womit „die erste reine Theatergruppe auf dem Hunsrück“ gegründet wurde. Sechs weitere Leute beteiligten sich noch in derselben Woche an der Gründung.

Mangels einer Bühne einerseits, aber auch jeglicher „Vereinserfahrung“ andererseits, bat man um Aufnahme als in Spielauswahl und –ausführung selbständige Abteilung im Turn- & Sportverein 1899 Rheinböllen e.V., wo man uns ab Herbst 1961 als fünfte Abteilung nach Turnen, Fußball, Leichtathletik und Tischtennis führte.

Bis 1964 leitete Herbert Bondkowsky die Theatergruppe, die sich ab 1963 selbst den Namen -studio 61- in der charakteristischen Schreib-weise mit den zwei Strichen und dem kleinen „s“ gegeben hat. Bis ins letzte Drittel der 70er Jahre ist Herbert unser Bühnenbildner und darüber hinaus bis heute ein guter Freund unserer Gruppe geblieben, den wir damals gern liebevoll unseren „Boss“ nannten. Ab 1964 bis August 1999 wurde das –studio 61- 35 Jahre lang von Arno Lang geleitet, der es dann an seinen Sohn Ingo übergab.


Irgendwann in den ersten 3 Jahren haben wir uns eine feste Fassung der Ziele unserer Gruppe gegeben, deren wichtigster Punkt besagt, dass man unter Berücksichtigung des hiesigen Lebensraumes möglichst gutes Amateurtheater machen will, mit dem man zwar hie und da Anregungen geben, nicht aber die Welt verändern kann. Wir nennen das „Gebrauchstheater“. Ferner wollte man für das Theater bei Spielern und Publikum werben und einerseits gelegentlich Gastspiele geben, anderer-seits Aufführungen anderer Gruppen bei uns unterstützen.
Mit Übernahme der Ausrichtung des vom Kreisjugendring veranlassten „Werkwochenende Laienspiel“, 1967, war der erste Schritt für die späteren „intern. Hunsrücker Theatertage Rheinböllen“ getan. Die Gruppe hat mit dankens-werter finanzieller Unterstützung vor allem der Gemeindeverwaltung Rheinböllen und später des Bund Deutscher Amateur-Theater (BDAT), aber auch vieler Spender, des Landes Rheinland-Pfalz und des Rhein-Hunsrück-Kreises bis 1980 sieben große Theatertreffen veranstaltet, die Gruppe und „Austragungsort“ in vorteilhafter Weise in der Bundesrepublik und dem benachbarten Ausland bekannt gemacht haben und an denen 57 Gruppen aus 50 Orten in 7 Ländern teilnahmen. Der Rundfunk berichtete erstmals „live“ aus Rheinböllen, das Fernsehen brachte Berichte, Minister und berühmte Schauspieler waren zu Gast.
Sicherlich sehr wichtig für die Entwicklung des –studio 61- waren unsere ersten Kontakte zum Bund Deutscher Amateurtheater, wo wir seit 1972 Mitglied sind. Der Leiter der Gruppe war 1974 Mitbegründer des „Landesverband Amateurtheater Rheinland-Pfalz e.V.“ und später 11 Jahre lang im Vorstand und 1. Vorsitzender dieses Verbandes, durch den vor allem eine Unmenge nützlicher Kontakte geschaffen und Fachkurse und Lehrgänge besucht werden konnten. Die Gruppe stellte zeitweilig vier Vorstandsmitglieder.

1973 wirkten erstmals mehrere Gruppenmitglieder beim Spielfilm (Edgar Reitz: „Die Reise nach Wien“) mit. 1977 zeichnete das Fernsehen ein Stück von uns auf, nachdem bereits früher Ausschnitte gesendet worden waren, und 1979 durften wir in den Mainzer Schott-Werken eine Live-Aufzeichnung mit gestalten. In etwa in dieser Zeit kamen auch Aufträge, die uns Gelegenheit gaben, bei Werbefotos zu agieren. 17 Leute der Gruppe wirkten zwischen 1981 und 1982 beim 16-Stunden-Epos HEIMAT von Edgar Reitz mit; viele Leute, darunter Hauptrollen, wurden außerdem von der Gruppe empfohlen.
1982 konnte –studio 61- eine Jugendgruppe melden, die 1984 mit „Dunkelrote Rosen“ ihr Debüt gab.

Im Jahr des 25jährigen Bestehens wurde eine Kinder-Theatergruppe ge-gründet. Beide Gruppen haben sich leider nur so lange halten können, wie die damals Jugendlichen jugendlich und die Kinder waren und ihre Eltern dahinter standen und bestehen heute nicht mehr.

1986 (25jähriges Bestehen) hat die Gruppe rund 30 aktive Mitglieder plus 15 passiver und 10 Kinder und verstand sich als „Kulturträger in einer mit diesen Dingen ansonsten nicht zu reich gesegneten Gegend“.
Seit 1986 hat sich in unserer schnelllebigen Zeit sicherlich nicht nur einiges geändert, und das sollte, nein: das muss man zur Kenntnis nehmen. So stimmt der Satz von „einer mit solchen Dingen nicht allzu reich gesegneten Gegend“ heute in dieser Form bestimmt nicht mehr. Da ist im Hunsrück sehr viel getan worden, in den vergangenen Jahren, sowohl in Sachen Theater ganz speziell, als in Sachen Kultur ganz allgemein. Die „elitäre“ Theatergruppe –studio 61-, wie in den 60er und 70er Jahren, gibt es nicht mehr.

 

Nicht nur eine Krankheit des Leiters der Gruppe, von Februar bis November 1987, sondern auch viele andere, kleine Faktoren zusammen führten dazu, dass kaum noch abendfüllende Stücke gespielt wurden. Aber eine kleine Gruppe von besonders am Amateurtheater Interessierten gab bei verschiedenen Gelegenheiten „Gastspiele“, hauptsächlich mit LORIOT-Szenen, die uns – 1984 und 86 einmal eingeübt – bis in die späten 90er Jahre „verfolgten“.
Von 1992 bis 1994 war unsere Theatergruppe praktisch tot.
Arno Lang betätigte sich in der Förderung und Beratung einer deutschsprachigen Theatergruppe in Otjiwarongo/ Namibia, im südwestlichen Afrika, woraus im September 1992, anlässlich des 100jährigen Jubiläums des Bundes Deutscher Amateur-Theater (BDAT), in Berlin ein Freundschaftsvertrag resultiert. 1994 waren Felix Raaff und Arno Lang im Auftrag des BDAT in Namibia, um dort u.a. eine Gastspielreise des –studio 61- vorzubereiten, die dann auch 1996 stattfand.

Zwischenzeitlich trafen sich hie und da einige unentwegte Leute, und es wurden Erinnerungen ausgetauscht und vereinzelt auch Pläne gemacht, aber es kam solange nichts mehr zustande, bis die Gemeinde Rheinböllen von 1993 bis 95 ein neues Kulturhaus (KiR) baute und ab 1994 eine Gruppe von Darstellern anwarb, um das im Gemeindeauftrag speziell zur Einweihung geschriebene Stück von Horst Helfrich aufzuführen, die „rheinböllener szenen“, eine Geschichts-Schau. Der neue Sachbearbeiter für Kulturförderung, Arno Lang, bot Mitglieder der alten Gruppe –studio 61- zu den anderen, neuen Interessenten auf, – insgesamt  meldeten sich fast 40 Leute! – führte Regie, — und der langen Rede kurzer Sinn: über 30 Leute des Ensembles taten sich nach den „rheinböllener szenen“ zusammen und wollten „dabei bleiben“, so dass offiziell im Juni 95 die alte Theatergruppe –studio 61- wieder aufleben konnte.

Der Theatergruppe größtes Erlebnis und Erfolg war die Gastspieltournee im März/ April 1996 durch Namibia, das frühere Südwestafrika.

1997 war man mit Horst Helfrichs (rheinböllener szenen) „Keine Leiche ohne Mörder“, verschiedenen Loriotstücken, dem Märchen „Sebastian Sternenputzer und der Sonnenstrahl“, Kurzstücken zum 60. Geburtstag des Leiters der Gruppe und der selbst-gemachten Schau RHEIN-BÖLLEN 50 JAHRE IN RHEINLAND-PFALZ „recht fleißig“ und hat allerlei auf die Beine gestellt, und 1998 haben wir die Erfahrungen aus den von uns begründeten und durchgeführten sieben „intern. Hunsrücker Theater-tagen“, von 1967 – 1980, genutzt und bei der Eröffnung und der Abschluß-veranstaltung der „Kreis-kulturtage“ des Rhein-Hunsrück-Kreises, aktiv mit Kurzszenen und in der Betreuung mitgewirkt. An-läßlich des „Freilicht-Theater-Tages“ von Theater-gruppen aus der Verbands-gemeinde sind wir mit 3 Szenen sehr erfolgreich aufgetreten und haben am nächsten Tag, ebenso erfolgreich, bei den Gemündener Freilichtspielen „auf dem „Pützbacher Kopp“ teilgenommen. Im Herbst wurde das traditionelle Weihnachtsmärchen, diesmal „Jorinde und Joringel“, gespielt.

Am 17. April 1999 hatten wir Premiere zu „Turandot“, einer Komödie mit politisch-/sozialkritischem Hintergrund. Zwei Wiederholungen in Rheinböllen und eine in Bad Kreuznach folgten mit ausgezeichneten Kritiken. Im Juni gab es Auftritte in Koblenz und im August „auf dem Pütz“ und im Herbst das Märchen „Kleine Hexe Toscanella“ von Gunter Preuss, das ein Gruppen-mitglied auf unsere Bedürfnisse umgeschrieben hatte.

 

In einer Sitzung am 27. August 1999, im „Landhaus Elbert“ übernahm Ingo Lang von seinem Vater die Leitung der Gruppe –studio 61-.
Unter dem Titel „Amateurtheater 2000“ spielte die Gruppe in Anwesenheit von „Prominenz“ (Edgar Reitz, Landrat, Verbands- und Ortsbürgermeister) sehr erfolgreich und mit hervorragenden Kritiken „Unsere kleine Stadt“ von Thornton Wilder; es war wohl sicherlich eines der besten Stücke und Inszenierungen der letzten 40 Jahre.

2000

Am 17. Juni 2000 Teilnahme an der Eröffnung der ersten Freilichtbühne in der Verbandsgemeinde Rheinböllen, in Erbach, mit Curt Goetz‘ „Der Hund im Hirn“ und später, am 20. August, mit abgeändertem Ensemble auf der Freilichtbühne „Auf’m Pütz“. Am 14. 21. und 22. Oktober spielten wir die Neu-Inszenierung der „Tod-ernsten Vampirkomödie“ Dracula. Danach ist uns – nicht aus alleinig eigener Schuld, sondern vor allem wegen technischen Schwierigkeiten (keine Techniker mehr und wegen der angeblichen Unmöglichkeit, uns für 4 Wochen die Bühne im KiR zu garantieren) – vorerst die Luft ausgegangen.

2001 – 40jähriges Jubiläum
2001 (genau am 13. Juli) wurde –studio 61- 40 Jahre alt! Leider verstarb Arno Lang am 05.07.2001 und konnte das Jubiläumsstück auf das er hingearbeitet hatte, nicht mehr selbst inszenieren und miterleben. Die Regie übernahm Ingo Lang, sein Sohn. Für ihn eine Feuertaufe mit über 20 Aktiven auf der Bühne und eine Vielzahl die hinter der Bühne tätig waren. Das Stück hieß „Theater nichts als Theater“, das von Horst Helfrich eigens für das –studio 61- geschrieben wurde, ein Stück in dem wir uns ein bisschen selbst auf die Schippe genommen haben. Ein großes Erlebnis für unsere Gruppe und das Publikum. Von dieser Aufführung kann man sagen, ohne uns auf die Schulter zu klopfen, wurde noch Wochen danach gesprochen.

2002/2003 – Das -studio61- im Film
Die Dreharbeiten zur Heimat 3 von Edgar Reitz begannen im April 2002 und gingen bis 2004. Einige unserer Mitglieder durften sich in kleinen Rollen und als Statisten mit einbringen. Bei aller neuer Erfahrung und dem Spaß, war auch ein hoher Zeitaufwand notwendig. Die Termine waren auch oft sehr unberechenbar. Über die Zeit hatten Birgit Nitze, Ingo Lang und Ingrid Isermann, die 20 Drehtage und mehr  hatten, im Beruf und in unserer Gruppe manch einen Termin durcheinander gebracht. Aber jeder von ihnen wäre wohl gerne wieder bei einem solchen Projekt dabei. Birgit Nitze und Ingo Lang durften ein Ehepaar spielen. Birgit spielte die Marlies, Tochter des Familienpatriarchen Anton Simon. Ingo ihren Ehemann, den Möbelhausbesitzer Lothar Welt. Es machte ihnen einen Riesenspaß.

Daher ließen wir es in den Jahren 2002 und 2003 etwas ruhiger angehen und brachten die Kurzstücke „Planet der Frauen“ und „Du bist dran“ sowie das vorweihnachtliche Märchen „Verflixte Hexenprüfung“ auf die Bühne.
Da hat -studio 61- über die 40 Jahre doch schon einiges an Filmerfahrung mit Filmen wie „Die Reise nach Wien, Heimat 1, Heimat 3, 1 Gastspiel bei Tatort Köln und Tatort Münster. Dazu kommen noch Einsätze in verschiedenen TV-Einsätzen, vornehmlich im SWR. Daher rührt übrigens auch die Idee, vielleicht ist es dem einen oder anderen aufgefallen, unsere Endung der web-adresse, eben tv.

2004 kann man sagen, war das Jahr des Sammelns und der Neuorientierung. Nun, so lang dauerte es bis wir den Tod von Arno Lang, der über Jahrzehnte die zentrale Figur unserer Gruppe war und diese entsprechend prägte, einigermaßen überwunden haben. Aber auch in Zukunft wird er, aus der Erinnerung heraus, uns immer eine große Hilfe sein.
Wir spielten in diesem Jahr Kurzstücke wie „Planet der Frauen“ und „Der glückliche Hans“. Außerdem begannen die Proben zu unserem Stück „Zickenalarm“ welches eigentlich noch im Herbst 2004 aufgeführt werden sollte. Doch dazu kam es aus technischen, zeitlichen und Umsetzungsgründen nicht. Nun, sollte wohl so sein. Aber wir sagten uns: „aufgehoben heißt nicht aufgeschoben“ und nahmen es uns für das Frühjahr 2005 vor. Zum Ende des Jahres inszenierten wir unter Leitung unserer Ina Klopmann das Märchen „Schneeweißchen und Rosenrot“ Die Märchen werden fortan mit Beginn dieses Stückes in der Untergruppe des –studio 61-, der sog. „Märchenstube“ auf den Weg geschickt. Hier kann man sagen, und das meinte ich mit Neuorientierung, entstand ein neuer Kern der Truppe. Ein Kern aus motivierten, jüngeren, zum Teil neu hinzugekommen Leuten, die sich auch in der ganzen Gruppe als sehr aktiv und eifrig zeigen. Ein gutes Zeichen für den Fortgang unserer Spielgemeinschaft.

2005 begann mit Proben zu „Zickenalarm“ und mit den Ausstrahlungen von Heimat 3. Wir waren nach den langen Dreharbeiten sehr gespannt darauf und schließlich zufrieden mit unseren Leistungen. Die Proben zu „Zickenalarm“ wurden durch sehr gelungene Aufführungen im März mit sehr viel Zuspruch des Publikums belohnt. Ein Ansporn für uns. Mit unserem Kurzstück, im Angedenken an Ephraim Kishon der im Januar des Jahres starb, „Die Fürsorge“ erfreuten wir unser Publikum in vier Aufführungen übers Jahr. Eine sogar im November im Pro-Winzkino in Simmern. Auch eine schöne Erfahrung. „Die Schneekönigin“ bildete den Schluss des erfolgreichen, motivierenden Spieljahres.
Rückblickend kann gesagt werden, dass sich gerade mit dem Jahr 2005 ein Generationswechsel vollzog mit dem auch einige Veränderungen einhergehen, die wohl in der heutigen Zeit unumgänglich geworden zu sein scheinen. Wir haben Sponsoren dazu gewonnen, die uns die inzwischen enorm angestiegenen Kosten um die Inszenierung herum und die Aufführungskosten erträglicher machen. So dürfen wir das Möbelhaus Fugmann aus Simmern, das uns mit Möbeln und Unterbringung unserer Kulissen in seiner Halle unter die Arme greift, zu unseren Sponsoren zählen. Hier dürfen wir auch Bauen und Renovieren. Die Dachdeckerei Zimmermann, die uns mit ihrem Transporter für den Transport der Kulissen etc., mit Gerüstteilen, die wir für Beleuchtungsbefestigung oder die Bühne selber benötigen, hilft. Und die Firma ideatec die immer da ist, wenn es um EDV, Plakate, Eintrittskarten oder menpower geht.
Ihnen ist es wohl zu verdanken, das man nicht griesgrämig wird und dem Publikum einen bezahlbaren Abend bereiten kann. Würde uns sehr freuen wenn es mehr solcher „Kultur-Unterstützer“ gäbe.

In 2006 ging es ein wenig später los, dafür aber für einige unserer Mitglieder heftiger. So spielte Ingo Lang und Dieter Diether im Jubiläumsensemble in der Nachbargemeinde Ellern mit, Bernd Johann spielte als Gast bei der Aufführung in Mörschbach zu deren 1000 Jahrfeier im Juli mit. Sehr ausgelastet war auch unser Martin Scheffler, der ebenfalls als Gast in Liebshausen zu wiederum deren 1000 Jahr mitspielte. „Nasen zu verkaufen“ war unser Stück auf´m „Pützbacherkopp“. Die Aufführungen zur Boulevard-Komödie „Wer berühmt sein will, muss sterben“ fanden mit guten Erfolg am 06.10. und 07.10.06 statt. In ganz kurzer Zeit entstand bei unserer Untergruppe, der Märchenstube, das Märchen „Die Entführung aus dem Serai“. Ina Klopmann und Katja Seckler schrieben diese Oper kindgerecht zu einem Märchen um. Alles in allem kann man das Jahr als ein für uns erfolgreiches und gelungenes Theaterjahr bezeichnen. Frühere Vorbehalte mal in anderen Gruppen zu spielen sind überholt. Es ist interessant mal zu schauen, wie andere die Sache angehen.

2007 kann man als „Nasenjahr“ bezeichnen. Wir spielten oft und mit Freude das schöne Kurzstück „Nasen zu verkaufen“ von Peter Rossegger. Wir spielten seit langem mal wieder während des Landesverbandstages des Landesverbandes Amateurtheater in Bad Kreuznach. Es war ein Jahr der Kurzstückauftritte. Ein schöner Besuch zu „Ladies Night“ nach Mönchengladbach zum „Theaterspielplatz“ geht uns heute noch nach. Es war herrlich. Sehr gelungene und sehr gut besuchte Märchenaufführungen gab es mit „Peterchens Mondfahrt“ am 1. Adventswochenende 2007. Mit den Vorbereitungen zu unserem Frühjahrsstück „Helena und wer küsst das Trojanische Pferd“ und einer feinen Bünnelchesdachs-Wanderung beendeten wir 2007.

2008 begann mit Aufführungen von bewährten Kurzstücken in der „Dreiburgenklinik“ in Bad Münster am Stein für die dortigen Patienten und mit den Proben zu „Helena und wer küsst das Trojanische Pferd“ Eine historische Richtigstellung der Trojasage. Eine feines Stück mit dessen Erfolg beim Publikum wir gar nicht so gerechnet hätten. Aber es kam toll an und wird uns mit dem riesigen Holzpferd, das unser Matthias Pampa gebaut hat, noch lange nicht nur in den Erinnerungen begleiten. „Überraschungen“ von Jürgen Baumgarten spielten wir unter der inzwischen bewährten Leitung von unserem Bernd Johann. „Nasen zu verkaufen“ stand ebenfalls auf dem Programm. Erstmals spielten wir während einer Gartenführung in einem herrlichen Garten. Phantastisch. Mit sehr schönen Aufführungen von „Max und Moritz“ unter Leitung von Ina Klopmann beendeten wir unser Theaterjahr. Unsere Bünnelchesdachswanderung führte uns dann zum Ende des Jahres zur Karlsburg
Die Termine am 13.03.2009 in der Klinik in Bad Münster und am 14.03.2009 in Mauchenheim bei Alzey bringen wollten kamen aus Krankheitsgründen leider nicht zustande.  Aber die nächsten Termine wie die Freilichtveranstaltungen aufm Pütz am 21.06.2009 und in Erbach am 04.07.2009 standen schon an. Dafür probten wir die beiden Stücke „Geld spielt keine Rolle“ und „Nix währt ewisch“ Im Laufe der Probenzeit kam der Spieltermin am 05.07.2009 beim Rheinland-Pfalz-Tag hinzu. Ein besonderes und schönes Erlebnis, dort in der Fußgängerzone mit anderen Gruppen des Landesverbandes ein feines Programm zu spielen.
Auch der 11.07.2009 mit einem Auftritt bei der Gartenführung im Garten der Familie Pfeil, Reiterhof Sonnenhof in Reckershausen stand schon im Kalender. Hier hatten wir ja auch schon im letzten Jahr mit Spaß gespielt.
Am 30.07.2009 zeichnete der SWR für die „Hierzuland“ Sendung, die Anfang September anlässlich der Feierlichkeiten zu 700 Jahre Rhein-böllen ausgestrahlt werden sollte, auf. Wir waren hier sehr gut vertreten und beteiligten uns mit einer Probe unter freiem Himmel zu „Planet der Frauen“. Ein gut angefüllter Juli war zu Ende.
Doch noch nicht genug, am 18.08.2009 spielten wieder mal beim Hoffest in Neu- Bamberg, ein Termin der uns immer erfreut, wenn wir dort spielen dürfen. Wir fuhren mit dem Bus dorthin. Leider haben sich trotz öffentlicher Aufrufe kaum Mitfahrende angemeldet. Sehr schade für die, die das verpasst haben.
Aber kaum zu Hause, mussten wir uns schon auf die „Holzkerb“ am 23.08.2009 in Ellern vorbereiten. Es gibt zu jeder „Holzkerb“ ein Zweitmotto, das in diesem Jahr „Theater“ zum Inhalt hatte. So wurden alle Theatergruppen der Verbandsgemeinde zusammen getrommelt, wovon schließlich die Theatergruppen „Junge Bühne“ aus Ellern, Erbach, -studio 61- Rheinböllen, „Die Migge“ Liebshausen sowie „Mer Merschbacher“ aus Mörschbach übrigblieben. Alle Stunde kam ein Kurzstück zur Aufführung. Wir haben uns mit unseren wieder aufgelegten Stücken in geänderter Besetzung „Nasen zu verkaufen“ und „Planet der Frauen“ engagiert.
Anfang September ging es mit unserer Beteiligung am Sonntag, den 06.09.09 anlässlich der 700 Jahrfeier für uns weiter mit „Nasen zu verkaufen“ und Planet der Frauen“ Der September ging mit Gedanken zum bevorstehenden Märchen zu Ende.
Zwischendurch konnten wir am 08.11.2009, unsere Gruppe beim 1. Infotag der Stadt Rheinböllen vorstellen und unser Stück „Nix währt ewisch“ mit Ingrid und Martin vorführen. Hatten gedacht: „Mmm bei dem Stück, ob das geht?“ Aber es ging, den Leuten hat’s gefallen. Auch wenn es mal nichts zum Lachen sondern ein zum Denken anregendes Stück war.
Ende November spielten wir mit Erfolg unser Märchen „Räuber Fürchtemich“ und der verschwundene Weihnachtsbaum vor rund vor rund 600 Zuschauern, natürlich vorwiegend vor Kindern, die am Freitag aus Kindergärten und Schulen zu uns ins weihnachtlich geschmückte KiR kamen. Ein schönes kleines, recht unkompliziertes Märchen mit einem sehr tollen Team.

Ein gutes Jahr, können wir für 2010 nur sagen. Aufgrund der Zeitknappheit und des Aufwandes haben wir uns zu Anfang des Jahres dazu entschlossen, kein abend-füllendes Stück zu spielen, sondern einen Kurzstückabend abzuhalten.
Im Nachhinein konnte für einige als Bestätigung festgestellt werden, alles in allem war es mindestens ein ebensolcher Aufwand, der sich aber sehr absolut gelohnt hat. Auch wenn die Vorstellungen so schwach besucht waren, wie noch nie, so gab es durchweg gute bis sehr gute Kritiken. Ein Abend mit Kurzstücken verschiedener Genres gibt natürlich den Spielern in den verschiedenen Rollen, mit Ihren unterschiedlichen Charakteren, die Möglichkeit zu zeigen, was sie können. Und gerade das wurde sehr gelobt. Ein hohes spielerisches Niveau was dort gezeigt wurde. Das war von vielen zu hören. Das zeigt, was das –studio 61– kann. Manchen Unkenrufen zum Trotz, da sind wir.
Aus der Auswahl der Kurzstücke haben wir das Stück „Die Kokosnuss“, ein Stück mit starken Charakteren, heraus gepickt und mit großem Erfolg auf´m Pützbacherkopp gespielt.
Tja, und dann nach 10 Jahren wieder mal, „Die Dunkelroten Rosen“.
Dieses Mal bei der „Landpartie“ in Pfeils Garten in Reckers-hausen. Ein Erfolgs-stück, was sich immer wieder lohnt und nicht in Vergessen-heit geraten sollte.
Die bewährten Nasen spielten wir mit einer geänderten Beset-zung beim Kreisalten-nachmittag der AWO noch einmal. Die Rolle Wolfgang konnte nicht mit einem Kameraden der Gruppe besetzt werden, da diese an diesem Tag alle unterwegs waren. Wie es so manchmal ist.
Gangolf Wobido von der „Jungen Bühne“ Ellern hat uns ausgeholfen und den „Wolfgang“ ganz hervorragend gespielt.
Bevor wir mit unserem Märchen in den Endspurt gehen konnten, spielten wir noch beim 40-jährigen Jubiläum der Verbandsgemeinde Rheinböllen.
Gefeiert wurde mit einem bunten Programm von 18 Punkten im KiR am 06.11.2010.
Wir wählten das Kurzstück „Gespräch im Zug“ aus. Ein Stück mit 2 Personen. Hildegard Kiefer und Ingo Lang führten es im KiR mit sehr kurzfristiger Unterstützung von Franz-Josef Lauer (Verbandsbürgermeister), unserem Siggi Hermann (Stadtbürgermeister), Arno Imig Verbandsbürgermeister in Spe) und Bernd Johann und der lieben Heidi Brezavsek als Souffleuse auf. Die Herren eilten nach einer sehr schönen Ansage von Heidi auf die Bühne und spielten weitere Fahrgäste im Zug.
Und dann unser Märchen unter Leitung von Ingrid und Martin, das so schön war und das so gut ankam. Die Lehrer bei den Freitagsvorstellungen waren voll des Lobes.
Ja, da hat alles gestimmt, es wurde klasse gespielt, ein tolles Licht mit tollen Effekten und einer schönen Tonunter-stützung. Es war eben einfach rund und eine ganz her-vorragende Teamarbeit.

Es hat sich über die letzten Jahre ein neues tolles, krea-tives Team gefunden, das sich sehr ergänzt und mit dem ein Generationswechsel von statten gegangen ist. Soll nicht heißen, dass damit alle anderen nicht mehr dabei sind, doch die Geschicke und Verantwort-lichkeiten liegen letztendlich weitestgehend bei diesem Team.
Am 29.01.2011 spielten wir beim Winterfest des VLF Simmern in Kastellaun unser wieder aufge-legtes Kurzstück von ca. 25 Minuten „Dunkelrote Rosen“. Dies war unser 1. Termin in diesem Jahr, dem Jubiläumsjahr.
Unter dem Titel „Otmars Tellerrand“ hat unser lieber Thomas Nass kleine zusammenhängende Szenen geschrieben, von denen wir einige bei der Freilichttheaterveranstaltung auf´m Pütz bei Gemünden mit Erfolg aufgeführt haben. In etwas geänderter Form spielten wir diese auch bei der Freilichtveranstaltung Erbach, die aufgrund des grauenvollen Wetters zu einer Hallenveranstaltung wurde, wieder. Ein kreatives Köpfchen, der liebe Thomas, hat er doch schon ein weiteres Stück in der Schublade, aber das lassen wir als Überraschung mal so stehen.